Die Analytische Psychologie

Von Carl Jung

Carl G. Jung ist einer der wichtigsten Begründer der Analytischen Psychologie. Basierend auf dem Hauptprinzip der Annahme der Existenz des Unbewussten, unterscheidet es sich noch von Sigmund Freuds Psychoanalyse. Vor allem unterschieden Sie sich im Verständnis der manifestierten Energien, welche in der Psyche arbeiten. Jung war gegen die Vorstellung Freuds über die primäre Funktion der Sexualität in der Entwicklung und dem Leben einer Seele. Stattdessen bestand er darauf, dass es eine Summe der unterschiedlichen Kräfte ist, die das innere menschliche Leben beeinflusst.

Die Analytische Psychologie sieht die Psyche als eine Einheit aus drei Teilen: Das Ich, das persönliche Unbewusste und das kollektive Unbewusste.

Psychology structure by Carl Jung

Das Ego kann mit dem bewussten Verstand gleichgesetzt werden. Dazu gehören alle Gedanken, die wir momentan denken. Ebenfalls unsere gegenwärtigen Gefühle.

Dementsprechend gehören alle Gedanken und Gefühle, die uns derzeit nicht bewusst sind, zu unserem persönlichen Unbewussten. Dies beinhaltet beide Arten von Erinnerungen: diejenigen, welche wir uns leicht vergegenwärtigen können und jene, die aus irgendwelchen Gründen unterdrückt sind.

Das kollektive Unbewusste ist ein wenig komplizierter zu erklären. Dieser Begriff wurde von Jung verwendet, um die Teile einer individuellen Psyche zu erklären, die der gemeinsamen Menschheit gehören. Carl Jung beschrieb diese wie folgt:

"Zusätzlich zu unserem unmittelbaren Bewußtsein, welches unserer persönlichen Natur entspricht, über die wir denken, dass die einzige empirische Psyche ist (selbst wenn wir das persönliche Unbewusste mit dazunehmen), gibt es ein zweites psychisches System einer kollektiven, universellen und unpersönlichen Natur, die in allen Individuen identisch vorhanden ist. Da das kollektive Unbewusste nicht einzeln entwickelt, sondern geerbt wird. Es besteht aus präexistenten Formen, den Archetypen, die erst sekundär bewußt gemacht werden können und welche bestimmten psychischen Inhalten Ihre endgültige Form gibt."

Das kollektive Unbewusste ist eine Zusammenfassung aller Erfahrungen unserer Vorfahren. Es handelt sich dabei um ein bestimmtes Wissen der Menschheit, das wir alle von Geburt an besitzen. Das kollektive Unbewusste beeinflusst alle Aspekte unseres Lebens. Besonders aber die emotionalen Aspekte. Die Erkenntnisse über diese Ursprünge hilft uns die Einflüsse bewusst zu sehen und zu studieren. Nur durch eine Reflexion unseres Bewusstsein und unseres Lebens können wir das kollektive Unbewusste sehen und studieren. Dadurch verstehen wir seine Regeln und die Möglichkeiten der Beeinflussung.

Sammlungen von Einflüssen, welche das kollektive Unbewusstsein füllen, werden Archetypen genannt. Jung bot dafür auch noch andere Namen an, wie Ominante, Imagos, Mythologische-Bilder oder Ur-Bilder. All diese Namen wurden später dem Begriff «Archetypen» untergeordnet.

Einige der Archetypen können häufiger als andere wahrgenommen werden. Ihr Einfluss ist für die Menschen stärker präsent und tritt viel häufiger auf. Hierzu gehören z.B. solche wie «Schatten», «Person», «Anima» und «Animus», «Mutter-Archetyp» und noch einige weitere.

Das Ziel des Lebens besteht darin den eigenen Weg zu finden und das eigene Selbst zu erkennen. Auch dies ist ein Archetyp, der eine Art von Gleichgewicht innerhalb der Seele beschreibt, wenn alle notwendigen Aspekte gleichermaßen vorhanden sind und miteinander in Harmonie kooperieren können führt dies zu einem Frieden und einer Einheit mit dem inneren Selbst und der Außenwelt.

Introversion und Extraversion

Nach sorgfältiger Beobachtung und langwierigen Nachforschungen bot es sich für Jung an, Menschen nach ihrer Art zu denken, nach ihren Zielen und ihrer Interaktion mit der äußeren Welt in verschiedene Typen einzuteilen. Diese Teilung gibt jedoch nur eine ungefähre Richtung vor. Dabei zeigt sie auch nur die wichtigsten Punkte auf. Da alles andere einzigartig und für jeden einzelnen verschieden ist. Dennoch ist die Typologie von Carl Jung heute weit verbreitet (z. B. Myers-Briggs-Test).

Die ersten zwei typologischen Gruppen sind: extrovertiert und introvertiert.

Laut Merriam Webster Wörterbuch Extraversion ist «die Handlung, Bundesland oder Gewohnheit zu erhalten Befriedigung von außerhalb des Selbst ». Extrovertierte Menschen neigen dazu kommunikativ zu sein, Sie genießen die Geselligkeit und vielerlei Aktivitäten. Sie verbringen die meiste Zeit mit anderen Menschen und fühlen sich deprimiert, wenn sie allein bleiben.

Introvertierte Menschen stellen das Gegenteil zu den Extrovertierten Menschen dar. Introvertierte Menschen lieben eher die Einsamkeit und mögen keine großen Menschenansammlungen. Sie leben mehr in der Welt der eigenen Gedanken und Gefühle. Das Wörterbuch gibt die folgende Erklärung für diesen Begriff: «Introvertiert nennt man den Zustand oder die Tendenz zu einer Existenz, die meist nur mit dem eigenen Seelenleben beschäftigt ist».

Individuen, welche zu einer dieser beiden großen Gruppen gehören, leiten sich auch von vier Grundfunktionen ab:

Sensation — die Wahrnehmung durch die Sinnesorgane;

Intuition — die Wahrnehmung als unbewusste Art und Weise oder die Wahrnehmung von unbewussten Inhalten;

Denken — Die Funktion der geistigen Erkenntnis, der Bildung von logischen Schlussfolgerungen;

Gefühl — Die Funktion der subjektiven Einschätzung.

Diese Dinge bestimmen die Art und Weise wie eine Person mit der Welt und mit anderen Menschen interagiert.

Verschiedene Kombinationen der beiden großen übergeordneten Typen und die vier grundlegenden Funktionen geben uns eine Vielzahl von Merkmalskombinationen, die als ungefähre Führer für das Verständnis einer Person eingesetzt werden können. Dieses Wissen bietet sich an für die erfolgreiche Verwendung in Schulen, Behandlungen oder in einer Situation der Psychotherapie.

 

Zitat

"Die Abscheidung von Unteren ist keine Lösung, sondern ein Schein, eine wesentliche Verkennung seines Wertes und Sinnes."

- CG Jung